DSD – Disorders of Sex Development
Der medizinische Begriff DSD – Disorders of Sex Development (Störung der geschlechtlichen Entwicklung), der 2006 als Oberbegriff für verschiedene „→intersexuelle →Syndrome“ etabliert wurde, unterstellt mit dem Begriff der „Störung“, dass einige Variationen menschlicher Körper normaler und somit wünschenswerter seien als andere. Körper, die nicht als normal angesehen werden, gelten aus dieser Perspektive als „untypisch“ und „gestört“. Als eine Folge dieser Auffassung werden „falsch ausgebildete“ Genitalien bereits kurz nach der Geburt oder im Kleinkindalter operativ „korrigiert“. Aus Sicht intergeschlechtlicher Aktivist_innen ist dies nicht mit den allgemeinen Menschenrechten vereinbar.
(Quelle: Barth/Böttger/Ghattas/Schneider (Hg.): Inter. Erfahrungen intergeschlechtlicher Menschen in der Welt der zwei Geschlechter. Berlin: NoNo Verlag 2013)